Ergebnis der Landratswahl Weißenburg-Gunzenhausen

Gerhard Wägemann wird im ersten Wahlgang neuer Landrat im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

  1. Gerhard Wägemann, CSU 51,2% (17.450 Stimmen)
  2. Uwe Döbler , SPD 32,1% (10.952 Stimmen)
  3. Wolfgang Hauber, FW 13,5% (4.588 Stimmen)
  4. Sigrid Niesta-Weiser, FDP 3,3% (1.107 Stimmen)

Die Wahlbeteiligung war mit 46,7% sehr niedrig.

Eine kleine Überraschung war es für mich schon, dass es zu keiner Stichwahl gekommen ist. Eine Stichwahl würde dann stattfinden, wenn keiner der Kandidaten über 50% der Stimmen erhält.

Ansonsten ist das Ergebnis fast wie erwartet: Wägemann gewinnt, Döbler auf Platz 2 und Niesta-Weiser fernab von Relevanz. Ich hätte damit gerechnet, dass Döbler und Wägemann näher beieinander liegen und eine Stichwahl stattfinden würde.

Aus welchen Beweggründen Niesta-Weiser überhaupt kandidiert hat ist mir sowieso ein Rätsel. Wahlkampf war de facto nicht vorhanden und zur Verkündung des Ergebnisses war sie erst gar nicht anwesend. Wenn man es nicht ernst meint, bitte gleich sein lassen!

Uwe Döbler zog aus der Wahl Konsequenzen, hierzu schreib er auf seiner Website:

Ich werde alle überörtlichen politischen Ämter in der Partei und auch den Fraktionsvorsitz im Kreistag abgeben.

Ich werde mich zukünftig bei meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten auf den Beitrag zur Energiewende, Mitarbeit in Stiftungen und Verbänden konzentrieren.

 

Anschließend noch eine Liste der Wahlergebnisse nach Gemeinden aufgeschlüsselt. Alle Daten gibt es auf der Website des Landkreises:

http://www.landkreis-wug.de/Abt2/KommunaleAngelegenheiten/wahl/Landratswahl/2011/Endergebnis/577000_000018/index.html

Wahlergebnisse der einzelnen Gemeinden im Überblick

  • Absberg: Wägemann 55,5%, Döbler 18,4%, Hauber 20,4%, Niesta-Weiser 5,6%, Wahlbeteiligung 46,3%
  • Alesheim: Wägemann 47,0%, Döbler 36,1%, Hauber 13,4%, Niesta-Weiser 3,5%, Wahlbeteiligung 62,6%
  • Bergen: Wägemann 69,2%, Döbler 18,9%, Hauber 10,6%, Niesta-Weiser 1,3%, Wahlbeteiligung 63,0%
  • Burgsalach: Wägemann 61,8%, Döbler 25,0%, Hauber 11,7%, Niesta-Weiser 1,4%, Wahlbeteiligung 61,8%
  • Dittenheim: Wägemann 56,6%, Döbler 26,2%, Hauber 14,5%, Niesta-Weiser 2,6%, Wahlbeteiligung 57,4%
  • Ellingen: Wägemann 49,7%, Döbler 32,9%, Hauber 15,8%, Niesta-Weiser 1,6%, Wahlbeteiligung 55,1%
  • Ettenstatt: Wägemann 71,1%, Döbler 19,2%, Hauber 8,3%, Niesta-Weiser 1,2%, Wahlbeteiligung 61,5%
  • Gnotzheim: Wägemann 57,8%, Döbler 29,9%, Hauber 10,6%, Niesta-Weiser 1,7%, Wahlbeteiligung 51,7%
  • Gunzenhausen: Wägemann 46,5%, Döbler 33,8%, Hauber 12,5%, Niesta-Weiser 7,3%, Wahlbeteiligung 40,2%
  • Haundorf: Wägemann 42,6%, Döbler 34,6%, Hauber 15,6%, Niesta-Weiser 7,1%, Wahlbeteiligung 40,6%
  • Heidenheim: Wägemann 54,5%, Döbler 25,7%, Hauber 16,6%, Niesta-Weiser 3,1%, Wahlbeteiligung 46,4%
  • Höttingen: Wägemann 52,7%, Döbler 26,6%, Hauber 13,0%, Niesta-Weiser 7,7%, Wahlbeteiligung 61,8%
  • Langenaltheim: Wägemann 49,1%, Döbler 28,1%, Hauber 20,8%, Niesta-Weiser 2,0%, Wahlbeteiligung 43,9%
  • Markt Berolzheim: Wägemann 37,2%, Döbler 46,3%, Hauber 12,7%, Niesta-Weiser 3,5%, Wahlbeteiligung 46,5%
  • Meinheim: Wägemann 52,3%, Döbler 32,8%, Hauber 13,0%, Niesta-Weiser 1,9%, Wahlbeteiligung: 61,0%
  • Muhr am See: Wägemann 38,7%, Döbler 37,4%, Hauber 18,6%, Niesta-Weiser 5,6%, Wahlbeteiligung 40,4%
  • Nennslingen: Wägemann 55,1%, Döbler 33,6%, Hauber 9,1%, Niesta-Weiser 2,1%, Wahlbeteiligung 54,6%
  • Pappenheim: Wägemann 51,0%, Döbler 32,3%, Hauber 15,1%, Niesta-Weiser 1,6%, Wahlbeteiligung 47,5%
  • Pfofeld: Wägemann 45,5%, Döbler 38,9%, Hauber 12,2%, Niesta-Weiser 3,4%, Wahlbeteiligung 46,2%
  • Pleinfeld: Wägemann 55,0%, Döbler 26,5%, Hauber 15,3%, Niesta-Weiser 3,2%, Wahlbeteiligung 45,3%
  • Polsingen: Wägemann 57,2%, Döbler 25,3%, Hauber 13,6%, Niesta-Weiser 4,0%, Wahlbeteiligung 35,7%
  • Raitenbuch: Wägemann 58,3%, Döbler 22,3%, Hauber 16,7%, Niesta-Weiser 2,7%, Wahlbeteiligung 50,0%
  • Solnhofen: Wägemann 44,2%, Döbler 37,2%, Hauber 16,6%, Niesta-Weiser 2,0%, Wahlbeteiligung 40,8%
  • Theilenhofen: Wägemann 47,6%, Döbler 37,0%, Hauber 12,6%, Niesta-Weiser 2,8%, Wahlbeteiligung 61,5%
  • Treuchtlingen: Wägemann 48,9%, Döbler 36,8%, Hauber 12,0%, Niesta-Weiser 2,3%, Wahlbeteiligung 40,1%
  • Weißenburg: Wägemann 53,3%, Döbler 33,8%, Hauber 11,7%, Niesta-Weiser 1,2%, Wahlbeteiligung 51,2%
  • Westheim: Wägemann 50,3%, Döbler 29,8%, Hauber 15,7%, Niesta-Weiser 4,2%, Wahlbeteiligung 51,7%

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Kandidaten-Check: Uwe Döbler

Mir ist klar, dass die Wahl bereits gelaufen, ich habe es zeitlich leider nicht mehr geschafft den Artikel rechtzeitig fertig zu stellen, der Vollständigkeit halber veröffentliche ich ihn aber jetzt noch in aller Kürze!

Nachdem ich mich bereits mit den Kandidaten der CSU, Gerhard Wägemann und dem der Freien Wähler, Wolfgang Hauber beschäftigt habe, komme ich heute zu Uwe Döbler, dem Landrats-Kandidaten der SPD.

Döbler trat bereits 2008 bei den Landratswahl gegen Franz Xaver Uhl an und unterlag ihm knapp mit 47% der Stimmen. Uwe Döbler ist 48 Jahre alt, verheiratet und hat 2 Kinder. Er kommt aus Weißenburg und sitzt dort auch im Stadtrat, außerdem ist er im Kreisrat.

Sein Wahlkampf-Motto lautet „Jeder kann was tun“, hierzu hatte er wohl sogar Kino-Werbung geschaltet. Ich möchte euch diese nicht vorenthalten, bitteschön:

Was man von dem Spot nun halten mag, sei jedem selbst überlassen 🙂

Welche Projekte plant Uwe Döbler für die Zukunft?

  • Freies WLAN-In den Fußgängerzonen und um den See herum
    Finanzierung durch Vermarktung der Landingpage
  • Förderung der Kreativ-Wirtschaft
    Arbeitsräume für kreative Selbstständige und kleine Firmen im Landkreis schaffen

Wie steht Uwe Döbler zum „Bayern-Trojaner“ ?

Er sieht den Skandal sehr kritisch und als eine Sauerei. Er würde soweit gehen, dass Trojaner nicht mehr eingesetzt werden dürfen da ein Missbrauch nicht auszuschließen bzw. nicht zu kontrollieren ist.

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Kandidaten-Check: Gerhard Wägemann #Update

Nachdem ich mich mit einer E-Mail an Herrn Wägemann gewand habe, bekam ich heute Morgen eine Antwort auf mein Schreiben.

Herr Wägemann war vorsichtig einer Veröffentlichung zuzustimmen da er nicht wusste wer ich denn bin und in der heißen Endphase der Wahl teilweise auch mit Mitteln gearbeitet werde,  die er persönlich ablehne. Dennoch ging er kurz auf ein paar Punkte meiner Mail ein und hat seine Gesprächsbereitschaft bei einem seiner Wahlveranstaltungen oder per Telefon signalisiert. Also rief ich Ihn an und habe Gespräch meine Fragen gestellt.

Zu Beginn des Gesprächs räumte er direkt ein, dass er ,nachdem er nun die Zeitung gelesen habe, sich schon denken kann wer ich denn bin. Heute erschien mein Interview zu den Piraten im Weißenburger Tagblatt, das er mit Interesse gelesen hat. Ich stelle folgend meine Fragen aus der Mail einer Zusammenfassung dessen was Herr Wägemann dazu gesagt und geschrieben hat entgegen.

Herr Wägemann, Sie bitten auf Ihrem Flyer um das Vertrauen und die Stimme der Wähler. Verletzten Sie mit einer Kandidatur zum Landrat nicht das Vertrauen all der Wähler die Sie 2008 erneut für 5 weitere Jahre in den Landtag gewählt haben? Schließlich wollen Sie dieses Amt nun aufgeben.

Herr Wägemann schilderte, dass der plötzliche Tod unseres Landrats zu einer besonderen Situation im Landkreis geführt hat. Nach reiflichen Überlegungen habe er sich entschlossen, als engster politischer Weggefährte Uhls, zu kandidieren um die erfolgreiche Arbeit weiterführen zu können. Das Vertrauen der Wähler sieht er nicht verletzt, schließlich gibt er das Amt nur auf, wenn er zum Landrat gewählt wird und somit habe der Wähler selbst die Entscheidung.

Ich tue mich momentan noch etwas schwer einzuschätzen welche Schwerpunkte Ihre Politik haben wird. Ich habe viel davon gelesen, dass sie den Weg von Franz Xaver Uhl fortsetzen, jedoch auch eigene Akzente setzen wollen. Als Ihre Ziele beanspruchen sie fast alle Bereiche, jedoch denke ich, dass auch sie ein paar Themen als besonders wichtig für den Landkreis ansehen. Welche sind das?

Das Technologietransferzentrum für Kunststofftechnologie, welches in Kooperation mit den Hochschulen in Ansbach und Deggendorf entstehen soll, sieht er zusammen mit dem Studienzentrum in Weißenburg als besonders wichtig an, hier muss schnell was getan werden. Das TTF soll durch durch Qualifiaktionsmöglichkeiten das Kunststoffgewerbe der Region fördern. Außerdem sieht er eine Herausforderung in der Energiewende und möchte auch die Wirtschaft nicht vernachlässigen.

Anschließend habe ich noch ein paar Fragen zu Ihrer Position bezüglich der aktuellen Entwicklung in der Sicherheitspolitik auf Landes und Bundesebene. Wie beurteilen Sie den aktuellen Skandale um den „Bayern-Trojaner“? Es wurde vor allem Kritik am Innenminister Joachim Herrmann laut, wie stehen Sie zu dem Thema?
Sehen Sie der Entwicklung zu mehr Überwachung kritisch entgegen oder ist es ein notwendiges Übel an das sich die Bevölkerung gewöhnen sollte?

Vorweg räumte Wägemann ein, dass er den Skandal um den „Bayern-Trojaner“ größtenteils nur über die Zeitungen mitbekommen habe. Jedoch wurden schon innerhalb der Partei Stimmen laut, dass man sehr vorsichtig sein muss mit dem was man tut, damit der Bürger sich noch sicher und wohl fühlt. Mit dem Trojaner habe man unter Umständen schon zu viel getan, jedoch sei die IT nicht sein Fachgebiet. Er vertraut bei solchen Fragen lieber auf die Ratschläge von Vertrauten.

Ja es stimmt, dass die CSU bei der Sicherheitspolitik eine klare Linie fährt. Er ist selbst etwas skeptisch über den Kurs betonte aber nochmals, dass er mit dem Thema nicht genug vertaut sei, jedoch sehr großes Vertrauen in den Innenminister Herrmann hat.

Wägemann ist überzeugt davon, dass die Piraten, ähnlich wie damals die Grünen, etwas in der Politik bewirken werden. Er stellte dabei aber nochmal den Unterschied zwischen theoretischen Konzepten und der Praxis klar. Was aus den Ideen der Piraten am Ende wird muss man sehen.

Fazit:
Ich muss sagen, dass ich über die unkomplizierte Kommunikation und das doch recht sympatische Gespräch angenehm überrascht war. Es verwundert mich sehr, dass auch er als Landtagsabgeordneter sich nicht tiefer mit dem Trojaner befasst hat, ist das nicht irgendwie seine Aufgabe?

Ich hoffe ich schaffe es zeitlich noch Uwe Döbler, den Kandidaten der SPD, hier im Blog zu behandeln und anschließend beide Kandidaten gegenüber zustellen.

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Kandidaten-Check: Gerhard Wägemann

Heute beschäftige ich mich mit dem Landrats-Kandidaten der CSU: Gerhard Wägemann.

Gerhard Wägemann ist vermutlich der bekannteste der antretenden Kandidaten, er ist 58 Jahre alt, lebt in Weißenburg und ist auch dort aufgewachsen, er ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Er ist seit 2003 im den bayerischen Landtag und ist außerdem im Stadtrat von Weißenburg, sowie im Kreisrat des Landkreises. Gerhard Wägemann ist ein Vollblut-Politiker.

In seinem Flyer ist die Rede davon, dass er kandidiert um das Werk seines engen Weggefährten Franz Xaver Uhls, im wichtigsten Amt des Landkreises, fortzuführen. Weiter heißt es „schenken Sie mir Ihr Vertrauen und Ihre Stimme“. Genau jenes Vertrauen, dass ihn bereits in den Landtag gebracht hat. Mir ist nicht ganz klar, aus welchen Gründen er sein Amt im Landtag für das Amt des Landrats aufgeben möchte.

Herr Wägemann möchte vor allem die Wirtschaft im Landkreis voranbringen und setzt dabei auf ein besseres Angebot an Beratung und Information für die Wirtschaft. Außerdem wirbt er für ein Kompetenzzentrum Stein und einem Ausbau des Kunststoffgewerbes im Landkreis.

Ich habe nun einiges über Gerhard Wägemann und seine Kandidatur zum Landrat gelesen, es wird häufig davon berichtet was er schon alles für die Region erreicht hat, dass er gute Kontakte durch sein Landtags-Mandat hat und er Uhl’s eingeschlagenen Weg fortsetzen möchte. Aber ich vermisse ein wenig konkrete Pläne und Projekte die er persönlich für wichtig hält, die Stichpunkte unter „Meine Ziele“ auf seinem Flyer decken so ziemlich alles ab. Klar sind alle Bereiche wichtig, aber ich tue mich schwer herauszufinden worauf er nun Schwerpunkte setzen will.

Daher richte ich mich mit folgenden Fragen an Herrn Wägemann:

Sehr geehrter Herr Wägemann,

mit Spannung erwarte ich die Landratswahl am 20. November und versuche mir derzeit ein Bild über alle Kandidaten zu machen, dazu hätte ich noch einige Fragen an Sie. Ich würde mich freuen wenn Sie Zeit finden mir diese kurz zu beantworten. Ich möchte Ihre Antwort im Rahmen eines Beitrags gerne auf meinem privaten Blog veröffentlichen, bitte teilen Sie mir mit ob Sie damit einverstanden sind.

Herr Wägemann, Sie bitten auf Ihrem Flyer um das Vertrauen und die Stimme der Wähler. Verletzten Sie mit einer Kandidatur zum Landrat nicht das Vertrauen all der Wähler die Sie 2008 erneut für 5 weitere Jahre in den Landtag gewählt haben? Schließlich wollen Sie dieses Amt nun aufgeben.

Ich tue mich momentan noch etwas schwer einzuschätzen welche Schwerpunkte Ihre Politik haben wird. Ich habe viel davon gelesen, dass sie den Weg von Franz Xaver Uhl fortsetzen, jedoch auch eigene Akzente setzen wollen. Als Ihre Ziele beanspruchen sie fast alle Bereiche, jedoch denke ich, dass auch sie ein paar Themen als besonders wichtig für den Landkreis ansehen. Welche sind das?

Anschließend habe ich noch ein paar Fragen zu Ihrer Position bezüglich der aktuellen Entwicklung in der Sicherheitspolitik auf Landes und Bundesebene. Wie beurteilen Sie den aktuellen Skandal um den „Bayern-Trojaner“? Es wurde vor allem Kritik am Innenminister Joachim Herrmann laut, wie stehen Sie zu dem Thema?
Sehen Sie der Entwicklung zu mehr Überwachung kritisch entgegen oder ist es ein notwendiges Übel an das sich die Bevölkerung gewöhnen sollte?

Ich freue mich auf Ihre Antworten und wünsche eine gute Zeit.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Gruber

 

Update:
Ich erhielt heute Morgen eine Antwort auf meine Mail und hatte anschließend ein 15-minütiges Telefonat mit Herrn Wägemann. Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht wie schnell reagiert wurde. Meine Erkenntnisse aus dem Briefwechsel und dem Gespräch folgen nachher in einem separatem Eintrag.

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Kandidaten-Check: Wolfgang Hauber

Es hat sich heute durch Zufall ergeben, dass ich Wolfgang Hauber (FW) und Uwe Döbler (SPD) in Weißenburg an Ihren Infoständen einige Fragen stellen konnte. Zufall deswegen, da wir mit der Piratenpartei selbst einen Infostand hatten und ich gar nicht wusste, dass die SPD und die Freien Wähler auch da sein würden.

Ein paar Fakten aus dem Flyer von Wolfgang Hauber, der bei der Landratswahl für die Freien Wähler antritt: Wolfgang Hauber ist 52, hat 3 Kinder und lebt in Weißenburg. Er ist Polizeihauptkommissar und 2. Bürgermeister in Weißenburg.

Auf die Frage hin für was er steht wirkte er im ersten Moment etwas unbeholfen, also wurde ich konkreter und fragte nach Themen für den Landkreis die ihm am wichtigsten sind. Er will die Wirtschaft hier im Landkreis stärken und hierfür auch den Tourismus als bedeutenden Wirtschaftsfaktor fördern. Außerdem möchte er einen Hochschulstandort im Landkreis und die Bildung voranbringen.

Da er bei der Polizei ist und und früher auch in der GSG9 zur Terrorbekämpfung ausgebildet wurde hat mich vor allem seine Einstellung zur aktuellen Sicherheitspolitik interessiert. Ich habe ihn gefragt ob er die aktuelle Entwicklung bedenklich findet – dem ist nicht so. Ganz ohne weiterfragen zu müssen ging er direkt auf das Thema Vorratsdatenspeicherung ein, ohne den Begriff zu nennen. Es sei sehr schade dass die Polizei hier nicht die Möglichkeit hat auf IP-Adressen zuzugreifen um Verbrechen zu bekämpfen – es sei die einzige Möglichkeit Verbrechen im Internet aufzuklären. Auf die Nachfrage ob man dadurch denn nicht alle Bürger unter Generalverdacht stelle meinte er nur nein und kam immer wieder darauf zurück, dass es doch die einzige Möglichkeit wäre Verbrechen im Internet zu bekämpfen und er hätte Vertrauen in den Staat, dass die Daten nicht missbraucht werden.

Ich dachte nur: „Vertrauen in den Staat… – Das war mein Stichwort… Bayerntrojaner!“

Also habe ich nachgefragt wie man denn nach dem Skandal des Bayerntrojaners noch Vertrauen haben kann, ob er den Skandal verstehe, oder ob er es übertrieben findet. Immerhin: Er sieht es auch als Skandal, jedoch sieht er keine Fehler bei Beamten, dem Landeskriminalamt oder dem Innenminister. Es sei ein Fehler der Richter gewesen dies zu erlauben.. *wait* Daraufhin habe ich ihn erstmal aufgeklärt, dass die Richter doch jeweils nur den Einsatz der gesetzlich erlaubten Quellen-TKÜ für bestimmte Fälle erlaubt haben, der Skandal doch aber der ist, dass die eingesetzte Software sich über geltendes Recht stellt und wesentlich mehr kann als erlaubt. Darauf hin erklärte er mir, dass er von den technischen Details keine Ahnung habe und es eben auch ein Problem ist, dass es an IT-Profis in der Polizei mangelt.

Alles in allem macht Wolfgang Hauber auf mich nicht den Eindruck als wäre er in diesen Themen fit, was mich schon sehr gewundert hat, wo er doch selbst Polizeihauptkommissar ist und es ihn damit ja auch direkt betrifft.

Ich habe Herrn Hauber als erstes behandelt, da durch seine recht eindeutige Haltung zum Thema Sicherheitspolitik, Vorratsdatenspeicherung und Überwachung, eine weitere Analyse nicht mehr nötig war.

Fazit: Für mich persönlich unwählbar!

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Kandidaten-Check Landratswahl Weißenburg-Gunzenhausen 2011

Nachdem unser Landrat im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Franz Xaver Uhl (CSU) im August verstarb, wird am 20. November die Neuwahl stattfinden. Ich habe vor in einer Serie die Kandidaten einzeln zu betrachten und Ihnen per Mail Fragen, zu für mich wichtigen Themen, zu stellen um anschließend ein besseres Bild der Personen zu bekommen.

Insgesamt gibt es 4 Kandidaten für das Amt des Landrats:

Da ich im Moment mit freier Zeit sehr eingeschränkt bin, werde ich mit den Kandidaten von CSU und SPD beginnen um zumindest die relevanttesten Kandidaten behandelt zu haben falls mir die Zeit aus geht. Diese Relevanz schließe ich aus bisherigen Wahlergebnissen und nicht aus persönlichen Präferenzen.

Falls Ihr ebenfalls Fragen, zu einzelnen Kandidaten oder auch allgemeine Fragen  die ich jedem stellen soll, habt – lasst es mich am einfachsten durch die Kommentarfunktion  wissen.

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